Weit verbreitet in der Wirtschaft
und Wissenschaft ist die Beurteilung der Produktivität auf Basis der
Flächenproduktivität, d. h. Umsatz pro m² Verkaufsfläche pro Jahr. Inwieweit
diese Kennzahl zur Beurteilung der Produktivität eines
Einzelhandelsunternehmens ausreicht möchte ich hier nicht kommentieren, sondern
die Betrachtungsweise um eine neue Perspektive erweitern.
In Einzelhandelsunternehmen werden
die Mitarbeiter als wesentliche Kosten- und Erfolgsfaktoren gesehen, beginnend
vom Verkaufsmitarbeiter, der direkten Kundenkontakt hat, bis hin zum
Einkaufsmitarbeiter, der das Sortiment zusammenstellt und die Verfügbarkeit der
Waren im Geschäft sicherstellt. Die gesamte Handelsorganisation ist auf einen
zentralen Punkt fokussiert: den Kunden.
Hat der Kunde sein gewünschtes Produkt gekauft und zufrieden das Geschäft verlassen,
so war die gesamte Organisation in der Erbringung dieser Leistung erfolgreich. Eine
Unterscheidung auf Basis des Kundenumsatzes bzw. der gekauften Produkte ist
nicht erforderlich, weil die Handelsorganisation auch bei Kunden, die zum
Beispiel nur einen Kaugummi kaufen zu 100% funktionieren muss und die
Leistungserbringung nicht nur teilweise erfolgen kann.
Um die Produktivität eines
Unternehmens messen zu können, benötigt man zwei Faktoren: den Input und den
Output. Wie oben beschrieben schlage ich daher vor, die Arbeitsproduktivität eines Einzelhandelsunternehmens wie folgt zu
definieren:
Mit Hilfe dieser Kennzahl lässt sich
über den Zeitablauf sehr einfach die Entwicklung der Produktivität im
Unternehmen darstellen. Für eine ganzheitliche Beurteilung des Unternehmens und
dessen Produktivität reicht diese Kennzahl nicht aus, aber sie kann vor allem
zur internen Kommunikation bei der Umsetzung von Produktivitätsprogrammen verwendet
werden, um so die Bereitschaft für Veränderung zu steigern.